CDU-Friesoythe diskutiert Energiewende und erhebt Führungsanspruch
EWE-Politik-Chef zu Gast auf Mitgliederversammlung – Deutliche Kritik am Bürgermeister – Kommunalwahl 2026 fest im Blick
Der CDU-Stadtverband Friesoythe hat auf seiner Mitgliederversammlung am vergangenen Donnerstag im Hotel Landhaus Pollmeyer Chancen und Herausforderungen der Energiewende für den ländlichen Raum diskutiert. Dafür hatte der Chef der Eisenstadt-CDU, Jann Christian Hegewald, den Leiter Politische Angelegenheiten der EWE AG, Justin Müller, nach Thüle eingeladen. „Wir sind an einem entscheidenden Punkt der Energiewende“, betonte Müller. Es seien viele Erfolge erreicht, dennoch müsste das System in Gänze betrachtet werden. „Wenn wir gemeinsam die richtigen Ansätze diskutieren, schaffen wir es, grüne Wertschöpfung durch ein kluges Energiesystem vor Ort zu generieren. Dafür muss aber geklärt werden, wie die Energiewende im internationalen Wettbewerb um Kapital finanziert werden soll, wie wir unbürokratischer Energiewende genehmigen und die einzelnen Sektoren sinnvoll miteinander vernetzen. Wenn wir diese Herausforderungen lösen, wird das ein waschechter Wettbewerbsvorteil für unsere Region“, so Müller weiter.
Jann Christian Hegewald blickte auf die Aktivitäten des CDU-Stadtverbandes in den vergangenen 15 Monaten zurück. Dabei hob er den konsequenten Bürgerdialog in allen Ortschaften hervor, der vom Bürgermeister immer wieder – auch in öffentlichen Sitzungen – unsachlich und parteipolitisch gefärbt kritisiert werde. „Unsere Infostände und Sprechstunden werden sehr gut besucht. Das zeigt den großen Gesprächs- und Handlungsbedarf. Wir wollen die Anliegen der Menschen aufnehmen und uns darum kümmern. Das sollte auch der Bürgermeister tun und dessen Amtsverständnis sein“, so Hegewald. „Leider können wir viele Dinge als Opposition nicht so schnell und umfassend gestalten, wie es die Friesoytherinnen und Friesoyther erwarten, wie wir es wollen und wie es nötig wäre, um unsere Stadt gemeinsam voranzubringen“, erklärte er. Die CDU-Friesoythe habe daher den klaren Anspruch, schnellstmöglich wieder die Ratsmehrheit und den Bürgermeister zu stellen.
Unterstützt wurde Hegewald dabei vom CDU-Landtagsabgeordneten Lukas Reinken: „Dass der Bürgermeister die Ratsherren und CDU kritisiert, weil wir unter anderem in Markhausen Bürgergespräche führen, gegen die er sich mit Händen und Füßen wehrt, ist absurd und albern. Wer sich dauernd als großer Demokrat aufspielt, muss dem auch Taten folgen lassen.“
Reinken berichtete den Mitgliedern in seiner Funktion als Fraktionsvorsitzender von der Arbeit der CDU/FDP im Stadtrat. Nach dem unwetterartigen Starkregen der letzten Woche müsse ein besonderer Fokus auf der Wiederherstellung der Sporthalle Großer Kamp liegen. Trotz Ablehnung von SPD/Grünen setze sich die CDU/FDP-Fraktion weiterhin für die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge ein. Weiterhin kritisch gegenüber stehen sie der sogenannten „Übergangs-„Kita in der Ludgeri-Schule. „Wir behalten das genau im Blick. Diese Übergangslösung darf nicht still und heimlich zu einer Dauerlösung werden, durch die die dringend benötigten Kitaplätze in Altenoythe und Neuvrees hinten rüberfallen“, so Reinken. Abschließend berichtete er, wie auch der stellvertretende Landrat Bernhard Möller, von den diversen Baumaßnahmen, deren Planungen und Fortschritten im gesamten Stadtgebiet.
Bildunterschrift (Fotos: T. Schmidt): CDU-Stadtverbandsvorsitzender Jann Christian Hegewald, Justin Müller (Leiter Politische Angelegenheiten EWE AG) und CDU-Landtagsabgeordneter Lukas Reinken (Vorsitzender der CDU/FDP-Fraktion im Friesoyther Stadtrat).