Offener Brief an Bundesarbeitsministerin Bas: Nicht gegen, sondern mit den Arbeitgebern in Deutschland
Sehr geehrte Frau Ministerin Bas,
Ihre Äußerungen auf dem Bundeskongress der Jusos haben wir mit gleichermaßen großer Sorge und Verwunderung vernommen. Dort haben Sie gesagt: „[…] In der Tat will ich diesen Kampf aufnehmen. Und für mich war spätestens, wenn nicht sogar schon vorher, dieser Arbeitgebertag ein Schlüsselerlebnis, weil da besonders deutlich geworden ist, gegen wen wir eigentlich gemeinsam kämpfen müssen […]“.
Frau Ministerin, als politische Vertreter einer seit Jahrzehnten vom inhabergeführten Mittelstand geprägten, von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gemeinsam gestalteten stärksten Wirtschaftsregionen Deutschlands sagen wir Ihnen mit aller Deutlichkeit: das Gegenteil ist der Fall!
Wir müssen nicht gegen, sondern für und mit unseren Arbeitgebern kämpfen. Für Wirtschaftswachstum, sichere Arbeitsplätze und Wohlstand in unserer Gesellschaft. Dafür sind unsere Arbeitgeber gemeinsam mit den Beschäftigten der Garant.
Sehr geehrte Frau Ministerin Bas, in der überwältigenden Mehrheit unserer Unternehmen herrscht ein äußerst konstruktives Miteinander zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Sie zeichnen ein Zerrbild, das mit der Realität nichts zu tun hat. Ihre klassenkämpferischen Parolen mögen zu einem Juso-Kongress passen. In der aktuellen wirtschaftlichen Situation und politischen Lage in unserem Land sind sie jedoch gänzlich unpassend.
Sie erklären mit Ihren Äußerungen pauschal alle Arbeitgeber zum Feindbild und verunglimpfen sie damit in einer unwürdigen Weise. Mit Ihren Worten treiben Sie nicht nur einen Keil zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, sondern wiegeln beide Parteien regelrecht gegeneinander auf. Für ein Mitglied der Bundesregierung ist dies in unseren Augen so unnötig wie unverantwortlich.
Wir wollen den Wohlstand in unserem Land nicht nur halten, sondern ausbauen. Dafür brauchen wir nach Jahren der Rezession endlich wieder Wirtschaftswachstum. Dieses können wir nur gemeinsam mit Arbeitnehmern und Arbeitgebern generieren. Deshalb fordern wir Sie eindringlich dazu auf, die gemeinschaftliche Stärke, die gemeinsamen Ziele und Möglichkeiten unserer Arbeitnehmer und Arbeitgeber in den Vordergrund zu stellen.